Auf unseren Touren haben wir verschiedenste Unterkünfte - vom Luxushotel mit Sternekoch über einfache Pensionen bis hin zur Berghütte. Unter all diesen Unterkünften nimmt die Berghütte (oft auch
Schutzhütte, Alpenvereinshütte, Refugio, etc...) einen besonderen Platz ein, weswegen wir im Folgenden auf die Dos and Don´ts eingehen, so dass die Übernachtung für alle zum einzigartigen
Erlebnis wird.
Hütte - was heißt das?
Hütten sind Schutzunterkünfte in den Bergen und werden von Sektionen des Alpenvereins oder aber privat betrieben. Sie liegen meist an für den Verkehr unzugänglichen Orten in der Bergwelt und
bieten Schutzraum für Wanderer in diesem Gebiet.
Da der Alpenraum (Gottseidank!) schwer zu erschließen ist, sind Hütten in ihrem Betrieb darauf angewiesen, mit all ihren Ressourcen (Platz, Essen, Wasser, Energieversorgung) sparsamst umzugehen.
Viele Hütten werden nur per Helikopter oder Materialseilbahn versorgt und müssen demenstprechend logistisch vorausschauend für die gesamte Saison planen. Trotzdem kann es aufgrund von
Witterungsverhältnissen auch zu Einschränkungen kommen. Das ist nie böse Absicht, sondern Teil des Erlebnisses in dieser Natur.
Im Vorfeld
Wir reservieren bei jeder Tour die notwendigen Unterkünfte vor. Bei den Hütten bemühen wir uns stets um Zimmerlager (kleinere Mehrbettzimmer), jedoch hat der Hüttenwirt oder die Hüttenwirtin das
alleinige Vergaberecht der Schlafplätze und aufgrund von Notfällen kann es durchaus mal vorkommen, dass wir anstatt im Mehrbettzimmer mit anderen Gästen in einem Lager übernachten.
Alle Hütten bieten mittlerweile vegetarische Essenvarianten an. Spezielle Unverträglichkeiten sollten wir am besten gemeinsam im Vorfeld abklären - sprecht uns dazu einfach an!
Was darf ich nicht vergessen?
-
Für jeden Schlafplatz werden Decken bereitgestellt, aus hygienischen Gründen dürfen Betten und Decken aber nur mit einem Hüttenschlafsack benutzt werden. Hüttenschlafsäcke gibt´s in den unterschiedlichsten Preis- und Material-Varianten, wir
empfehlen günstig, leicht und pflegeleicht.
-
In den Hütten zieht man - wie auch zuhause - die Bergschuhe aus und Hüttenschuhe an. In vielen Hütten stehen Hüttenschuhe in
unterschiedlichen Größen bereit, wer seine eigenen mitnehmen möchte, kann das gerne tun.
- In der Regel kann man auf den wenigsten Hütten mit Karte bezahlen (auf vielen Hütten gibt es noch nicht mal Handyempfang), deswegen sollte man unbedingt Bargeld im Voraus
holen. Was ihr selbst bezahlen müsst, steht in der jeweiligen Tourenbeschreibung.
- Rücksichtnahme ist auf engerem Raum unerlässlich. Es bietet sich an, für alle Fälle eine kleine Taschenlampe mit ins Gepäck zu werfen, so muss man die anderen nicht
stören, wenn man nachts mal raus muss.
- Hütten sind gemütlich, aber einfach eingerichtet. Es gibt Waschmöglichkeiten, aber man muss sein eigenes Handtuch mitbringen.
- Da Strom auf Hütten meist erzeugt werden muss, sind Steckdosen rar. Jede Hütte bietet zwar Lademöglichkeiten für Handies, wer ganz sicher gehen möchte, nimmt sich eine kleine
Powerbank zum Laden mit.
Was passiert vor Ort?
Auf der Hütte angekommen und was nun? Aber keine Sorge, einmal durchlaufen, ist das Prozedere immer dasselbe und eigentlich völlig unkompliziert - Grundgebot ist wieder Rücksichtnahme!
- Wenn wir angekommen sind, meldet uns unsere Guide beim Hüttenwirt oder der Hüttenwirtin an und bekommt alle Infos zu Übernachtung und Ablauf (Zimmer, Abendessen, Frühstück), die Gruppe wartet
solange auf der Terrasse oder im Gastraum.
- Bevor wir in die Zimmer gehen, stellen wir unsere Schuhe in den Schuhraum und falls es geregnet hat, unsere nasse Kleidung in den Trockenraum. Dann geht´s ab ins Zimmer.
- Wie schon erwähnt, wird uns ein Zimmer (oder Lagerabschnitt) zugeteilt. Im Zimmer (oder im Lagerabschnitt) haben wir freie Platzwahl. das heißt, jede kann neben der Person liegen, die ihr
sympathisch ist. Für die Rucksäcke gibt es oft Fächer (sonst kommen sie vors Bett) und für die Kleidung Haken. Achtung: Platz ist in der Regel Mangelware, nicht alle haken auf einmal blockieren
;)
- Auf Hütten ist ein gut strukturierter Ablauf wichtig für den reibungslosen Ablauf. Deswegen werden oft Zeiten für Abendessen und Frühstück mit dem Hüttenwirt/Hüttenwirtin vereinbart (z. B.
18:00 Uhr Abendessen / 6:45 Uhr Frühstück). In der Regel hat auch jede Gruppe ihren Tisch.
- Auf den Hütten ist um 22:00 Uhr Hüttenruhe - aber keine Sorge, Partypeople: nach einem kompletten Bergtag draussen, sehnen sich die meisten eh schon früher nach einem kuschlig warmen Bett.
Wichtig hinsichtlich Ressourcen!
-
Duschen: es gibt mittlerweile auf fast allen Hütten Duschgelegenheiten (Männer und Frauen getrennt). Die Duschzeiten sind limitiert (z. B. 5 Minuten heißes
Wasser) und man muss in der Regel für eine Duschsession eine Duschmarke kaufen. Unsere Guides helfen hier sehr gerne weiter.
-
Pausenbrot: auf den Hütten werden die Vorräte mühsam eigeflogen. Deswegen ist es nicht üblich, dass sich jeder Gast einfach ein Pausenbrot für unterwegs mitnimmt. man
kann jedoch problemlos gegen einen kleinen Obolus eine "Jause" anmelden und bekommt dann beim Frühstück sein Pausenbrot (oft auch mit Apfel und Riegel) ausgehändigt. So kann das
Hüttenpersonal besser planen.
-
Müll: so wie alles an benötigtem Material auf die Hütte verbracht werden muss, muss es am Ende der Saison auch wieder runter. Als Gäste nehmen wir deshalb unsere Müll
komplett wieder mit runter ins Tal und entsorgen ihn dort. Meistens gibt es auch auf den Hütten extra für diesen zweck kleine Müllbeutel (oft beim Schuhraum).
Falls ihr noch Fragen habt, meldet euch gerne bei uns - ansonsten rein ins Hüttenabenteuer!